Am kommenden Sonntag, 06. Juli 2025 um 14 Uhr lädt Michael Jank und George Tukel zu einer englisch sprachigen Live-Schaltung nach New York/USA ins Haus der Fotografie in Burghausen ein.
Neben seinen Wolkenbildern zeigt Michael Jank in der Ausstellung „WOLKEN wolken“ seine 2021 begonnene Zusammenarbeit mit George Tukel. Überdruckungen mit verschiedenfarbigen Farbverläufen von Fotografien von den Resten verschiedener Gletscher in Alaska. Darüber sprechen die beiden Künstler über eine Live-Schaltung zu Tukel, der gerade wieder aus Alaska zurückgekommen in Upstate New York lebt.
Tukel (geb. 1950 in New York) – ein Fotograf, Architekt und Researcher, der sich sein Leben lang mit nachhaltiger Städteplanung beschäftigt hat, verlässt die letzten Jahre regelmäßig die Metropolregion, um in Alaska zum einen das Verschwinden der letzten Gletscher zu dokumentieren und zum anderen die unberührten Steppen- und Waldlandschaften als Ideengeber für umweltschutz-planerische Maßnahmen in unseren dicht besiedelten Industrielandschaften zu nehmen. So entstanden hiernach Freilegungen von ehemals kanalisierten Wasserläufen in Innenstädten, um die makroklimatischen Bedingungen für die Stadtbewohner zu verbessern. Des Weiteren sogenannte Schwammstädte, wo Regenwasser vor Ort festgehalten wird, um Überschwemmungen bei Starkregen zu verringern.
Das Buch „Vanishing Ice“ ist in dieser Zusammenarbeit entstanden. Es werden darin historische Aufnahmen, der einst als „Ewiges Eis“ bezeichneten Riesen, den heutigen Überresten des Portage-Gletschers, Worthington-Gletschers und Exit-Gletschers gegenübergestellt.
Der Beweis für extremes Wetter und das Aussterben von Pflanzen- und Tierarten wächst von Tag zu Tag. Die offizielle Sprache, die verwendet wird, um diese Krisen zu beschreiben, ist oft akademisch und wird auf abstrakte Weise kommuniziert, die ein Gefühl der Dringlichkeit verwässert: Irgendwann in der Zukunft wird die Technologie es beheben. Wenn der Waldbrand nicht in Ihrer Stadt und in Ihrem Zuhause liegt, ist es das Problem von jemand anderem.
Die Kunst kann – so hoffen die beiden – in dieser Hinsicht eine privilegierte Rolle spielen. Sie kann über die Notwendigkeit sprechen, ökologische Beziehungen getrennt von industriellen Prioritäten neu zu sehen. Darüber und über vieles mehr sprechen die beiden seit über fünf Jahren (fast) jeden Sonntag immer um die gleiche Uhrzeit.
Die Besucherinnen und Besucher im Haus der Fotografie sind eingeladen, an dem sonst in privater Atmosphäre stattfindendem Gespräch teilzunehmen.
Weitere Informationen unter www.kunst.burghausen.de/jank


