Burghausen. Mit dem Rad, dem Roller oder zu Fuß zur Schule kommen – Hauptsache aus „eigenem Antrieb“ und nicht mit dem Auto: Zu dieser Challenge waren die Burghauser Grundschulkinder von April bis Ende Mai aufgerufen.
Alle drei Burghauser Grundschulen – die Hans-Kammerer-Grundschule, die Hans-Stethaimer-Schule und die Johannes-Hess-Grundschule – beteiligen sich in diesem Frühjahr am Projekt „SpoSpiTo-Bewegungs-Pass“. Ziel der Aktion ist es, den Schulweg möglichst oft selbstständig und ohne Auto zurückzulegen. SpoSpiTo steht dabei für Sporteln, Spielen und Toben. Kinder sollen dabei unterstützt werden, ihren natürlichen Bewegungsdrang auch im Alltag besser auszuleben.
Über einen Zeitraum von sechs Wochen versuchten die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler, mindestens 20-mal zu Fuß, mit dem Tretroller oder dem Fahrrad zur Schule zu kommen. Dies wurde auf Stempelkarten dokumentiert. Wer dieses Ziel erreichte, erhielt eine SpoSpiTo-Urkunde als Anerkennung und nahm automatisch an einem bundesweiten Gewinnspiel teil. „Die Resonanz war sehr gut“, sind sich alle drei Schulleiterinnen nach Ende der Aktion einig. Ausgeteilt wurden die Stempelkarten an alle Schüerinenn und Schüler, Im Schnitt haben über 50 Prozent davon die komplett ausgefüllten Karten abgegeben: „Das ist eine sehr gute Quote“, betont Margit Burgstaller.
Mehr Ausgeglichenheit durch morgendliche Bewegung
Gertrud Stadler, die Schulleiterin der Hans-Kammerer-Grundschule, sagte dazu: „Wenn Kinder sich schon am Morgen bewegen können, sind sie viel ausgeglichener und entspannter, wenn sie in der Schule ankommen. Sie können ihre sozialen Kontakte schon auf dem Schulweg pflegen und sich dann zum Unterrichtsbeginn besser konzentrieren.” Da die Kinder in der Regel aufgrund der Schulsprengel-Regelung auch im Umkreis ihrer Schule wohnen, sei ein Schulweg ohne Auto auch von der Entfernung her möglich. Die Initiative zum Projekt „SpoSpiTo-Bewegungspass“ kam von Hannes Schwankner, dem Leiter der Jugendarbeit der Stadt Burghausen. Allerdings haben die Grundschulen auch in der Vergangenheit ähnliche Aktionswochen wie „Zu Fuß in die Schule“ durchgeführt.
Weniger „Elterntaxis“, mehr Sicherheit
Mit dieser Aktion soll nicht nur die Gesundheit der Kinder gefördert, sondern auch die oft angespannte Verkehrssituation vor den Schulen entschärft werden. Diese führen vielerorts zu unübersichtlichen und gefährlichen Situationen für die Schulkinder. „Das ist immer ein Thema bei uns“, bestätigt Margit Burgstaller, Rektorin der Johannes-Hess-Schule. Mit zunehmend besserem Wetter kommen allerdings auch mehr Schülerinnen und Schüler zu Fuß, mit dem Roller oder dem Fahrrad zur Schule.Für Julia Schumergruber sind Autos vor dem Schulgebäude aktuell dagegen kein Thema, da die Hans-Stethaimer-Schule aufgrund der laufenden Sanierungsarbeiten in der Altstadt auf die Burg ausgelagert ist und ihre Schülerinnen und Schüler somit zwangsläufig jede Menge Bewegung bekommen. „Genau deswegen kann ich diese Erfahrungen allesamt bestätigen: Die Kinder sind um einiges ausgeglichener, wenn sie sich in der Früh bewegen können.“
Förderung von Selbstständigkeit und Umweltbewusstsein
Der tägliche Weg an der frischen Luft hat somit viele Vorteile: Die Kinder starten wacher und ausgeglichener in den Tag, ihre Konzentrationsfähigkeit wird gestärkt und sie lernen frühzeitig, sich sicher im Straßenverkehr zu bewegen.
FOTO 1: Die drei Leiterinnen der Burghauser Grundschulen (v.l.): Julia Schumergruber (Hans-Stethaimer-Grundschule), Margit Burgstaller (Johannes-Hess-Grundschule) und Gertrud Stadler (Hans-Kammerer-Schule) mit den SpoSpiTo-Materilalien, die an die Schüler ausgegeben wurden, vor der aktuellen Ausweich-Schulstätte der Hans-Stethaimer-Schule auf der Burg.


