Drei Burghauserinnen im Projekt „Frauenorte-Bayern“ – Stadtmuseum auf der Burg zeigt im Festjahr große Sonderausstellung „Ins Licht gerückt – Frauen in Burghausen“ noch bis 9.11.2025
Das bayernweite Projekt „Frauenorte-Bayern“ würdigt Frauen, die auf ganz unterschiedliche Weise Geschichte geschrieben haben. Mehr als 140 Biografien sind bereits veröffentlicht – und gleich drei Persönlichkeiten aus Burghausen wurden aufgenommen: die Klosterapothekerin Barbara Wild, die Ordensschwester Coelestine Frimmel und die Sozialunternehmerin Christina Ramgraber.
Dass die Biografien der historischen Persönlichkeiten für das Projekt aufgenommen wurden, ist dem Engagement der Burghauser Stadtarchivarin Eva Gilch zu verdanken, die bis zum Sommer 2025 auch das Stadtmuseum Burghausen leitete. Gemeinsam mit ihrem Team konzipierte sie zudem die große Sonderausstellung, die im Festjahr Burghauser Frauengeschichte in den Mittelpunkt rückt.
Erster Bürgermeister Florian Schneider betont:
„Die Aufnahme dieser drei Frauen in das Projekt ‚Frauenorte-Bayern‘ zeigt eindrucksvoll, dass weibliche Lebenswege Burghausen seit Jahrhunderten geprägt haben. Es ist ein wichtiges Signal, dass die Leistungen von Frauen stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken. Dass diese Würdigung im Festjahr 2025 stattfindet, macht sie für uns noch bedeutsamer.“
Zumal die Stadt Burghausen mit dem Burghauser Stadtmuseum 2025 den bayerischen Museumspreis verliehen bekommen hat. Auch eine sehr besondere Anerkennung im Festjahr, die alle Beteiligten sehr gefreut hat. „Und worauf wir zurecht stolz sein dürfen“, unterstreicht das Stadtoberhaupt.
Die im Projekt „Frauenorte-Bayern“ gewürdigten Burghauserinnen stehen beispielhaft für die Vielfalt weiblicher Lebenswege in der Salzachstadt:
Barbara Wild leitete im 18. Jahrhundert als Klosterapothekerin des Instituts der Englischen Fräulein die Arzneiherstellung und Medikamentenausgabe– ein Berufsfeld, das Frauen damals nur in religiösen Gemeinschaften offenstand.
Coelestine Frimmel, Ordensschwester der Englischen Fräulein, vermittelte 1945 zwischen Bevölkerung und amerikanischen Besatzungstruppen und verhinderte so zweimal die Zerstörung Burghausens. Als „rettender Engel Burghausens“ ist sie bis heute unvergessen.
Christina Ramgraber gründete 2013 mit einem Partner die sira Kinderbetreuung und etablierte neue Modelle wie Mini-Kitas und Großtagespflegen. Heute betreibt sira über 40 Standorte. Für ihre innovativen Konzepte erhielt sie 2023 den Münchner Wirtschaftspreis LaMonachia.
Alles ist unter: bayerns-frauen.de detailliert abrufbar.
Auch die große Sonderausstellung des Stadtmuseums setzt Frauen in den Mittelpunkt:
„Ins Licht gerückt – Frauen in Burghausen“
6. Juni bis 9. November 2025 | Stadtmuseum Burghausen
Ausgangspunkt ist das Jahr 1025, als Kaiserinwitwe Kunigunde Burghausen an den Salzburger Erzbischof verschenken wollte. Diese Urkunde enthält die erste schriftliche Erwähnung Burghausens und konnte im Juni 2025 in der Sonderausstellung des Stadtmuseums im Original besichtigt werden.
Die Ausstellung zeigt, dass Burghausen seit 1000 Jahren auch Frauengeschichte ist: Herzoginnen residierten auf der Burg, Ordensschwestern brachten Bildung in die Stadt, Frauen arbeiteten in Werkstätten, unterrichteten als Lehrerinnen, engagierten sich als Künstlerinnen oder Aktivistinnen und prägten das gesellschaftliche Leben.
Eva Gilch, die mit ihrem Team die Ausstellung erarbeitet hat, erklärt:
„Wir wollen zeigen, dass nicht nur Männer die Geschichte der letzten Jahrhunderte gestalteten. Die Ausstellung rückt Leistungen, Lebenswege und das Wirken der Frauen in den Blick und macht deutlich, wie auch sie Burghausen prägten.“
Ob im landesweiten Projekt „Frauenorte-Bayern“ oder in der Sonderausstellung des Stadtmuseums – das Festjahr 2025 macht sichtbar, dass Burghausen schon immer eine Stadt starker Frauen war und bis heute ist.
Konzert zur Frauen-Sonderausstellung vom Frauen-Chor Burghausen:
Patrick Charell, seit Juli 2025 der neue Leiter des Museums, begrüßt am 17. Oktober 2025 den Burghauser Frauen-Chor:
Noch ein Hinweis in eigener Sache: Am 17. Oktober 2025 gibt der Chor „DIE FRAUEN STIMMEN“ um 19.30 Uhr ein Konzert zur Sonderausstellung im Stadtmuseum. In diesem einzigartigen Konzert erklingen im Stadtmuseum geistliche und weltliche Kompositionen aus fast 1000 Jahren, angefangen von Hildegard von Bingen bis zu zeitgenössischen Werken. Flötenmusik ergänzt das Programm. Am Klavier und Gesamtleitung: Erika Peldszus-Mohr. Karten im Vorverkauf unter vibus.de, bei der Burghauser Touristik und im Bürgerhaus.
Die Sonderausstellung „Ins Licht gerückt – Frauen in Burghausen: noch bis 9. November 2025 | Sonderausstellung im Stadtmuseum auf der weltlängsten Burg.


