„Jedes seiner Bilder ist eine Welt für sich: im besten Falle Poesie, im schlimmsten ein Abgrund“ so schreibt der Journalist Jochen Schmoldt über den Fotografen und Künstler Joseph Gallus Rittenberg.
Ab Samstag, 22. März 2025 können sich die Besucher selbst ein Bild davon machen. Um 19 Uhr wird an diesem Abend die Ausstellung JOSEPH GALLUS RITTENBERG ∙ Seele brennt im Haus der Fotografie in Burghausen eröffnet.
Der „Exzentriker und Visionär unter den Fotografen“ hat viele Größen aus der deutschen Literatur-, Film-, Musik- und Kabarettszene aufgenommen und deren Porträts zu ungewöhnlichen Psychogrammen verdichtet. Von Günter Grass über Herbert Achternbusch, Elfriede Jelinek, Thomas Bernhard, bis Werner Fassbinder und Christoph Schlingensief, um nur einige zu nennen, sind dem in Oberösterreich geborenen und in München lebenden Rittenberg Aufnahmen gelungen, die zu gültigen Metaphern geworden sind.
Den Fotografien geht immer eine intensive Beschäftigung mit den Werken der Porträtierten voraus. Denn nur so lässt sich Joseph Gallus Rittenbergs Maxime, dass das Bild aus dem Oeuvre der Porträtierten kommen muss, verwirklichen. Seine radikale Ästhetik der ungewöhnlichen Perspektiven und Bildausschnitte widerspricht dabei allen fotografischen Konventionen und Normen.
Die Suche nach dem wahren Gesicht, nach der wahren Größe des Menschen zieht sich wie ein Leitmotiv durch das Schaffen Rittenbergs. Mit der Präsentation von über 40 Fotografien, Plakate und Zeichnungen zeigt das Haus der Fotografie einen Teil des künstlerischen Werkes von Joseph Gallus Rittenbergs.
Joseph Gallus Rittenberg ist zur Ausstellungseröffnung anwesend.
Musikalisch begleitet die Eröffnung das Jazz-Trio mit Simon Hladik (saxophon), Nikolaus Kloucek (guitar) und Franziska Trattner (drums).
Termine:
Termine für Film und Lesung werden zu einem späteren Zeitpunkt unter kunst.burghausen.de/rittenberg bekanntgegeben.
- Franz Innerhofer: Die Schreibtruhe Ein Monolog, 1993, Lesung
- Franzobel: Hanni 2018, Lesung
- Der im Flyer angekündigte Film wird aus urheberrechtlichen Gründen nicht gezeigt.
Biographie:
JOSEPH GALLUS RITTENBERG
Geboren 1948 in Linz/Oberösterreich.
- 1962-65 Maler- und Schriftenmalerlehre.
- 1965-68 Bühnenbildstudium an der Universität Mozarteum in Salzburg.
- 1968-70 in der Meisterklasse für Bühnen- und Filmgestaltung bei Prof. Niedermoser an der Akademie für angewandte Künste in Wien.
- 1970 Umzug nach München.
- 1972-75 Regiestudium an der Hochschule für Fernsehen und Film München (HFF München).
- 1975-83 Grafische Gestaltung von Film- und Theaterplakaten u.a. für Leo Kirch und Hansgünther Heyme.
- Ab 1977 als freischaffender Fotograf mit dem Autor und Interviewer André Müller (hauptsächlich) für die ZEIT unterwegs.
- Ab 1983 bis Ende der 1990er Jahre mit dem Theaterkritiker Helmut Schödel für das Feuilleton der ZEIT tätig.
- Ab 1981 folgten wichtige Einzelausstellungen im In- und Ausland (eine Auswahl):
- 1981 Die Staatstheater Stuttgart
- 1993/2006 Kunstpalais Erlangen
- 1995 Centre Pompidou in Paris
- 1995 Volksbühne Berlin
- 1996 Wiener Festwochen1996 Richard Alan Meier-Bau, Stadthaus Ulm
- 1998/2004 Literaturhaus München
- 1999 Egon-Schiele-Art-Zentrum Krumau mit Andy Warhol
- 2001 anlässlich der Stadterhebung von Gallneukirchen/Oberösterreich2023 Säulenhalle STOA 169, Polling
Ausstellungszeitraum 22.03.-18.05.2025
Haus der Fotografie Dr. Robert-Gerlich-Museum Burghausen, Öffnungszeiten Montag – Sonntag, Feiertag 10-18 Uhr




