Bei der Vernissage am Dienstagabend konnten sich die Verantwortlichen und Unterstützer der Ausstellung über regen Zuspruch freuen: (v.l.) 2. Bürgermeister Norbert Stranzinger, Bauhof-Leiter Peter Schweikl, Stadtarchiv-Leiterin Eva Gilch, WACKER-Ausstellungsverantwortliche Kathrin Mayer, Werkleiter Peter von Zumbusch und Bürgerhaus-Leiterin Magdalena Weber. Fotocredit: Wacker Chemie AG

Bei der Vernissage am Dienstagabend konnten sich die Verantwortlichen und Unterstützer der Ausstellung über regen Zuspruch freuen: (v.l.) 2. Bürgermeister Norbert Stranzinger, Bauhof-Leiter Peter Schweikl, Stadtarchiv-Leiterin Eva Gilch, WACKER-Ausstellungsverantwortliche Kathrin Mayer, Werkleiter Peter von Zumbusch und Bürgerhaus-Leiterin Magdalena Weber. Fotocredit: Wacker Chemie AG


Die Stadt Burghausen und die Wacker Chemie AG verbindet eine lange Geschichte. 111 gemeinsame Jahre – so lange gibt es WACKER – Seite an Seite, Hand in Hand. Zusammen haben sie Wohlstand erarbeitet und wichtige Themen für die Region vorangetrieben. Aber was viele nicht wissen dürften: Stadt und Chemiekonzern haben die gleiche Basis, den gleichen Rohstoff, auf dem ihre Geschichte gründet: Salz. Im Rahmen des Festjahrs der Stadt Burghausen zur ersten urkundlichen Erwähnung vor 1000 Jahren haben WACKER und Stadt zum verbindenden Thema Salz eine gemeinsame Ausstellung gestaltet. Zu sehen ist sie bis Ende Juli im Bürgerhaus.

Salz bestimmt schon seit Jahrhunderten die städtische Geschichte. Als eines der wichtigsten Handelsgüter im Mittelalter, diente es als Speisewürze und Konservierungsmittel. Nicht zuletzt das Salzprivileg Kaiser Ludwigs des Bayern brachte Burghausen Wohlstand – besagte es doch, dass das Halleiner Salz zwingend auf der Salzach transportiert und erst in Burghausen an Land gebracht werden durfte – ein Garant für entsprechende Mauteinnahmen. Salz war also der Rohstoff für Burghausens Reichtum. Doch Ende des 16. Jahrhunderts übernahmen die bayerischen Herzöge das Monopol. Der Reichtum versiegte, mit Burghausen ging es bergab. Zahlreiche Schreiben berichten von Existenzproblemen der Bürger. Ohne Salz kein Geld.

Im übertragenen Sinn ist Salz auch einer der Gründe für den Unternehmenserfolg der Wacker Chemie. Es ist einer von sechs Rohstoffen, auf denen nahezu die gesamte Produktpalette basiert – und das bis heute. So wird Salz benötigt, um daraus unter anderem Chlor herzustellen – ein unverzichtbarer Hilfsstoff bei der Herstellung von Kunststoffen wie PVC, der rund 3000 Einzelposten umfassenden Silikon-Produktpalette und nicht zuletzt auch von Polysilicium. Das wiederum ist die Grundlage sowohl für PV-Anlagen als auch für Halbleiter. Salz ist also auch die Basis für Mikrochips und moderne KI-Anwendungen. Rein rechnerisch wird jeder zweite Mikrochip weltweit aus WACKER-Polysilicium mit einer Reinheit von 99,9999999999 Prozent verbaut – dem reinsten von Menschenhand hergestellten Werkstoff der Welt. Im Burghauser Werk werden hierfür pro Jahr rund 80.000 Tonnen Salz verarbeitet, das aus dem konzerneigenen Salzbergwerk im baden-württembergischen Stetten per Bahn geliefert wird. Rund 500.000 Tonnen Salz werden dort jährlich gefördert. Neben Industriesalz zählt auch Auftausalz zu den Stettener Produkten, welches nicht zuletzt im Landkreis Altötting im Winter für eisfreie Straßen sorgt.

Beides, Historie und die moderne Verwendung des Salzes, präsentieren Stadt und WACKER mit Unterstützung der ebenfalls beteiligten Siltronic AG in einer gemeinsamen Ausstellung im Foyer des Bürgerhauses. An eigens konzipierten Wänden werden die geschichtlichen Auf- und Abschwünge aufgezeigt und erklärt, wie heutzutage aus Salz Natronlauge, Chlor und Wasserstoff gewonnen und damit wiederum die Basis für die weltweite Chip-Industrie geschaffen wird. Touch-Monitore lassen die Besucher in die Salzbergwerkswelt eintauchen. Als Blickfang dient nicht zuletzt ein hunderte Kilogramm schwerer Salzstein aus den Stettener Stollen.

Eröffnet wurde die Ausstellung am Dienstagabend im Beisein von Politik sowie Stadt- und Unternehmensvertretern. Zweiter Bürgermeister Norbert Stranzinger fasste dabei noch einmal die starke Gemeinschaft zwischen Stadt und Industrie zusammen: „Salz bestimmt seit Jahrhunderten die Geschichte der Stadt. Die Schifffahrt auf der Salzach und der Salzhandel brachten den Reichtum für Stadt und Bürger. Damals lebte rund ein Fünftel der Bevölkerung vom Salz. Heutzutage hängt fast jeder Arbeitsplatz indirekt mit Salz zusammen, entweder als direkter Mitarbeiter bei WACKER oder bei dessen Partnerfirmen. 111 gemeinsame Jahre, das feiern wir in dieser Ausstellung.“ WACKER-Werkleiter Dr. Peter von Zumbusch ergänzte: „WACKER und Stadt gehen Seite an Seite, durch Höhen und Tiefen. Geprägt von Wasser und Salz. Das sind die verbindenden Elemente, das war früher so und das ist auch heute noch so. Und das ist eine besonders gute Verbindung.”

Die Ausstellung “Salz, Burghausen und WACKER – eine stabile Verbindung” kann noch bis Mittwoch, 30. Juli, kostenlos zu den Öffnungszeiten des Burghauser Bürgerhauses besucht werden. Am 20. September wird die Ausstellung ein weiteres Mal bei einem Tag der offenen Tür der Wacker Chemie AG im WACKER-Belegschaftshaus aufgebaut.