Fotocredit: Stadt Burghausen / sast

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Der Mittag am Dienstag, 11. März 2025, gehörte den Mutigen: Mit einer bewegenden Feier weihte Erster Bürgermeister Florian Schneider im Beisein von etwa 80 Gästen im Botanischen Garten eine weitere Gedenktafel ein, die an Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus in Burghausen erinnert.

Auf der Tafel finden sich beschriftete Plexiglasscheiben, die über die zentralen Lebensdaten von Heinrich Breu (3. Juni 1900 bis 28. August 1978), Alois Haxpointner (10. Juni 1893 bis 30. Juni 1979), Georg Schenk (25. Juni 1901 bis 15. März 1992), Josef Stegmair (30. März 1886 bis 28. April 1945) und Sebastian Wallner (14. November 1910 bis 28. April 2004) informieren. Die Männer widersetzten sich mit großem Mut dem Unrechtsregime der Nationalsozialisten. Ihren Einsatz mussten sie mit langjährigen Haftstrafen in Konzentrationslagern beziehungsweise mit dem Tod bezahlen.

Einige Schüler und Lehrer der weiterführenden Schulen Burghausens stellten während der Feier die abgebildeten Personen vor und gaben anschließend persönliche Statements ab wie „Die Erinnerung an den Widerstand ist ein Impuls für eine gerechte Zukunft“.

Die fünf Widerstandkämpfer stehen stellvertretend für all die, die in der NS-Zeit aufgestanden sind. Die gemeinsame Schulaktion hatte Stefan Angstl, Lehrer am Aventinus-Gymnasium und Burghausens Dritter Bürgermeister, initiiert. Erster Bürgermeister Schneider verwies auf den Zusatz auf der neuen Gedenktafel: „Nicht alle Namen und Schicksale sind bis heute bekannt. Die Forschung und Erinnerungsarbeit in Burghausen geht weiter.“

Ferner erinnerte das Stadtoberhaupt in seiner Ansprache unter anderem an den Tag der Machtergreifung, den 9. März 1933, durch die Nationalsozialisten, an dem in Burghausen Kommunisten und Sozialdemokraten Widerstand leisteten. Zuvor hatte Hannes Schwankner, Leiter der Burghauser Jugendarbeit, mit einigen Jugendlichen die Stolpersteine an den Grundmauern der Villa Galitzenstein gereinigt. Die Steine erinnern an das Schicksal der Familie während der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland.

Den anwesenden Gästen, zu denen die Nachfahren von Widerstandskämpfer Haxpointner, Burghauser Stadträte, städtische Mitarbeiter und Vertreter der Kirchen zählten, erläuterte Erster Bürgermeister Schneider den Prozess, wie sich die Gestaltung der Gedenktafel entwickelt hat. Nach längerem Erwägen „haben wir jetzt eine gute und richtige Lösung gefunden: Man sieht Gesichter, es sind Menschen. Man weiß, was sie erlitten haben“, betonte Schneider. Dieses Wissen sei essentiell – schließlich erkenne nur der die Zukunft, der die Vergangenheit kenne.