Cora Bauer und Florian Blaschke leiten gemeinsam die bunt gemischte Tanzgruppe für das Freilichtspiel Helmbrecht im Jahr 2025. Eine Momentaufnahme
Sonntags morgen um kurz vor elf Uhr. Nach und nach trudeln Kinder, junge Erwachsene sowie ältere Herren und Damen im Fitnessraum des SV Wacker ein. Es wird gelacht und gescherzt. Ertönt jedoch die Musik, herrscht bei der Tanzgruppe des Freilichtfestspiel Helmbrecht 2025 Konzentration.
Tänzerin Cora Bauer (27) und Schneidermeister Florian Blaschke (31) leiten die Gruppe und trainieren mit ihr die Tänze, die Autor Christian Lex und Regisseur Moritz Katzmair in dem Epos vorgesehen haben. Einblicke in die Arbeit zweier begeisterter Helmbrecht-Fans.
Es sind noch circa sieben Monate, bis am Burghauser Bergerhof im August 2025 das große Helmbrecht-Spektakel beginnt. Wie laufen die Proben für die Auftritte der Tanzgruppe?
Bauer: Wir fühlen uns gut in der Zeit. Aktuell üben wir für den Dorftanz. Der ist ein bisschen wild und es ist toll zu sehen, wie viel Freude unsere Tänzer dabeihaben.
Blaschke: Da tanzen alle das Gleiche. Es entsteht ein richtiges Dorfflair. Das ist ein cooles Bild. Die Leute verarbeiten unsere Idee sofort und setzen sie gut um.
Wie viele Tänzer hat die Gruppe?
Bauer: 35 – und das bunt gemischt. Bei uns tanzen Kinder mit, die gerade einmal fünf oder sechs Jahre alt sind, aber auch Damen, die um die 60 Jahre alt sind.
Blaschke: Und sie kommen von überall her: aus Burghausen, den umliegenden Gemeinde und aus Österreich.
Was fasziniert Euch an dem Helmbrecht-Projekt?
Blaschke: Ich tanze schon immer. Neben meinem Job arbeite ich auch als Tanzlehrer in Eggenfelden. Meine Leidenschaft ist der Broadway-Style und das Jazzige. Nachdem ich auch schon bei einem anderen großen Laienspiel mitgemacht habe, wusste ich, was mich erwartet. Das macht mir Spaß, weil ich meine Leidenschaft, das Tanzen, weiter vermitteln kann.
Bauer: Ich habe zeitgenössisches Tanzpädagogik in München studiert. Als ich von dem Projekt gelesen habe, habe ich bei Moritz (Katzmair, Anmerk. d. Red.) angefragt, ob auch Tanz in dem Stück vorgesehen ist – ist es. Ich choreographiere sehr gerne und das kann ich für Helmbrecht 2025 jetzt ausleben.
Ihr entwickelt die Tänze alle selbst. Worauf achtet Ihr vor allem?
Bauer: Dass sie für alle tanzbar sind. Wir sind beide Tänzer und machen das schon unser Leben lang. Aber für Laien ist es nicht immer so einfach, unsere Ideen nach zu tanzen. Aber unsere Teammitglieder machen das toll. Der Dorftanz beispielsweise, der ist wild. Ich glaube, das ist einfacher zu tanzen als eine andere Szene, die sehr akkurat getanzt werden muss. Ich verrate jetzt nicht, um welche Szene es da geht (lacht).
Blaschke: Wichtig ist auch, darauf zu achten, wie der Tanz auf der Bühne wirkt und dass wirklich alle Tänzer den entsprechenden Platz haben. Da sind wir dann auch gleich bei den nächsten Punkten…
Bauer: … die Kleidung und die Musik. Die Leute müssen sich in ihren Kostümen bewegen können. Darauf müssen wir achten, wenn’s darum geht, die Kleider für die Tänzer zu fertigen. Und wir warten auf die Musik, die gespielt werden soll. Da sitzt Florian Bruckmayr dran. Er ist der musikalische Leiter von Helmbrecht 2025.
Das hört sich nach viel Organisation im Hintergrund an.
Bauer: Ja, aber es macht Spaß, Teil dieses Events zu sein. Seit kurzem hilft uns auch noch Jasmin Kroheck. Sie gehörte von Beginn der Tanzgruppe an. Jetzt unterstützt sie Florian und mich als rechte Hand. Das ist sehr hilfreich.
Ihr steckt viel Zeit und Arbeit in das Projekt. Wenn Ihr Richtung Premiere schaut, was beschäftigt Euch?
Blaschke: Ich bin total gespannt, wie es wird, wenn alles zusammengeführt wird: die Gruppen mit ihren Aufgaben, die Musik, die Kostüme.
Bauer: Ich bin auf die Bühne und die Proben gespannt, auf das Lichtkonzept und die Burg und ich bin gespannt, wie die Gruppe nach dem Event sein wird, ob sie weiter zusammenbleibt oder, oder, oder… . Ich freue mich auf die Aufführungen. Tanz ist für mich sportlich-ästhetisch, aber gleichzeitig auch Ausdruck der eigenen Persönlichkeit. Für mich spielt es keine Rolle, ob ich das als Tänzerin im Studio oder bei so einem Event wie Helmbrecht zeige.
Blaschke: Tanzen ist so oder so ein unbeschreibliches Glücksgefühl. Ich finde es toll, dass so viele mit unserer Tanzgruppe bei Helmbrecht 2025 mit dabei sein wollen.
Florian Blaschke
• Schon als zehnjähriger Junge nahm Blaschke Tanzunterricht. Er schwärmt von einem Glücksgefühl, wenn er tanzt.
• Der gebürtige Eggenfelder absolvierte seinen Schneider-Meister in München. Aktuell arbeitet er als angestellter Schneider in seiner Heimatstadt.
• Der 31-Jährige kam durch Cora Bauer zu Helmbrecht 2025 und verantwortet seither die Tanzgruppe mit.
Cora Bauer
• Die 27-Jährige studierte in München Zeitgenössische Tanzpädagogik und schloss ihr Diplom 2021 ab.
• Für die Tanzpädagogin bietet Tanzen die Möglichkeit, durch die Bewegungen seine Persönlichkeit auszudrücken.
• Gemeinsam mit Florian Blaschke choreographiert die gebürtige Pfarrkirchnerin, die inzwischen in Burghausen lebt, die Tänze für das Helmbrecht-Freilicht-Festspiel.


